Please keep your seat belts fasten until we reach the final parking position. Mit 4 Stunden Verspätung sind wir endlich in Halifax gelandet.
Wir haben für die ersten Tage einen Mietwagen. Da das Schiff, auf welchem sich Lenny befindet, jedoch bereits 5 Tage Verspätung bzw. eine Fahrplanänderung hat, werden daraus ein paar Tage mehr. Anstatt mit unserem Van erkunden wir Nova Scotia nun mit dem Mietwagen. Man ist ja flexibel 😉
An unserem ersten Tag erkunden wir Halifax. Eine wirklich coole Stadt und ideal für Bierliebhaber wie uns. Es gibt einige Brauereien und alle bieten Tastings an. Angeblich ist Halifax die Stadt mit den meisten Pubs/Baren pro Einwohner. Wir werden es für euch rausfinden 😊 Neben dem kulinarisch-flüssigen Teil von Halifax schauen wir auch noch einige weitere Sehenswürdigkeiten wie die Zitadelle, die Brücke über den Halifax Harbour, die Dartmouth Ferry, das Maritime Museum of the Atlantic und die Waterfront an. Leider hat die Sommersaison noch nicht begonnen und es weht ein eisiger Wind. Ansonsten wäre die Waterfront mit ihren Streetfoodständen und den vielen tollen Baren eine super Location für gemütliche Nachmittage.
In den nächsten Tagen erkunden wir den südlichen Teil von Nova Scotia. Im Kejimkujik Seaside Nationalpark unternehmen wir unsere erste Wanderung in der kanadischen Wildnis. In Bayswater besuchen wir das Memorial des Swissair Flight 111 Absturzes und anschliessend den bekannten Leuchtturm in Peggy’s Cove. Das Highlight des Tages ist aber die legendäre Lobster Roll im Shaw’s Landing. Die Story dahinter findet ihr unter shawslanding.ca.
Weiter geht es in den Südwesten nach Digby, wo wir neben dem Besuch des Balancing Rock auf Long Island und einem Ausflug in den wunderschönen Kejimkujik Nationalpark, die weltbekannten Digby Scallops probieren. Danke Tanja für den Tipp 😉
Gegen Ende der Woche folgt dann unser Highlight der Wartezeit auf Lenny, das Cape Breton. In Chéticamp verbringen wir die Nacht in einem Holzhaus direkt am Strand. Zudem kommen wir in den Genuss von kanadischer Country-Livemusik, einem Playoffspiel der Maple Leafs (am TV) und dem alltäglichen Treiben eines kleinen Fischerdörfchens. Hier gibt es ausser dieser einen Blech-Halle, welche dekoriert als Pub, Konzerthalle, Restaurant und Casino fungiert, nicht viel mehr. Es gefällt uns aber sehr und die Ribbs und das Red Ale sind vorzüglich!
Von Chéticamp aus erkunden wir den Cape Breton Highlands Nationalpark. Die Strasse windet sich der wunderschönen Küste entlang, die Berge hoch, in den Norden der Insel. Beim Skyline Trail, unserem ersten Stopp, sind wir etwas überrascht, dass es noch so viel Schnee hat 😊 Unsere Wander- und Trekkingschuhe befinden sich nämlich in Lenny und wir haben lediglich Turnschuhe für die ersten Tage dabei. Egal, der Wanderweg soll einer der schönsten sein – und das möchten wir sehen. Schon beim Start der Wanderung macht eine grosse Infotafel darauf aufmerksam, dass aktuell ein Kadaver und möglicherweise ein aggressiver Bär, in der Nähe sei. Das kann uns nicht davon abhalten. Mit Bärenspray bewaffnet starten wir die Wanderung durch dichten Wald und Graslandschaften bis zu den Klippen mit dem bekannten Holzpfad und der Aussichtsplattform, von der aus man Wale sehen kann. Die sehen wir dann auch tatsächlich. Wir wollen uns schon fast auf den Rückweg machen als Manuel sich umdreht und etwa 20 Meter vor sich einen jungen Schwarzbären sieht. Der Bär ist wohl noch mehr überrascht als wir und macht sich langsam davon. In guter Entfernung können wir ihn noch einige Zeit beobachten. Unser Highlight der Woche!
Über die Berge und der Küste entlang fahren wir weiter durch den Nationalpark – eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Wir verbringen nochmals eine Nacht im Cape Breton in der Nähe von Ingonish, mit atemberaubendem Ausblick, bevor es dann wieder zurück nach Halifax geht.
Das Schiff ist in Halifax angekommen und Lenny bereit zur Abholung. Am Morgen treffen wir uns mit dem Spediteur direkt bei der Zollbehörde. Wir sind bei weitem nicht die einzigen mit demselben Ziel. Die Abwicklung beim Zoll ist eine kurze Sache und wir können weiter zum Hafenterminal. Auch hier läuft alles ziemlich rasch und problemlos ab und nach kurzer Wartezeit können wir endlich unseren Lenny mitnehmen! Nach nur zweieinhalb Stunden sind wir zurück in unserem Airbnb und können mit dem Umpacken starten.
Nun kann unsere Reise endlich richtig los gehen!